Baureihe 41 (Deutsche Reichsbahn)
Fotos und Soundaufnahmen der Baureihe 41 der ehemaligen Deutschen Reichsbahn (mit "Reko"-Kessel)
Seite 1: Fotos Planbetrieb um Oebisfelde
Den Sound der DR-41 gibt es auf der vierten Seite, der SOUND-Seite zu hören.
Im Gegensatz zur DB rüstete die DR keine 41er mit Ölfeuerung aus. Das führte dazu, dass ab 1980 nicht nur die alten 01, sondern auch mehrere Maschinen der Baureihe 41
ihre „Renaissance“ erlebten:
Zum Jahreswechsel 1979/1980 brach mit voller Wucht die östliche Ölkrise über die Reichsbahn herein. Der wichtigste Rohöl-Lieferant, die damalige Sowjetunion,
erhöhte die Preise um mehrere Hundert Prozent, die außerdem in Devisen zu zahlen waren. Manche behaupten, das hätte damals wohl endgültig der DDR-Wirtschaft das Genick gebrochen
und führte letztendlich auch zu 1989... . Auf alle Fälle folgte das Motto: „Öl sparen um jeden Preis!“ Das bereitete nun auch unserer beliebten Baureihe 44
ihr unverdientes Ende, denn die letzten planmäßig eingesetzten Lokomotiven waren ja alle ölgefeuert. Bis 1982 waren sie tatsächlich zu unserem Leidwesen von den Gleisen verschwunden,
teilweise nur noch als Heizloks verwendet, die aber wieder zur Kohle-Feuerung umgebaut wurden und dennoch voll betriebsfähig waren aber nie in den Zugdienst kamen.
Aus heutiger Sicht ein unglaublicher wirtschaftlicher Blödsinn... .
Aber die Baureihe 41, die eigentlich seit 1979 in der letzten “Hochburg” Oebisfelde ihr Ende erleben sollte, kam nun wieder! Erst in Oebisfelde, dann ab 1982 - abgesehen von wenigen in Staßfurt/Güsten - auch in Thüringen im Saaletal. Hier wurden die Lokomotiven nicht direkt von Saalfeld aus eingesetzt, sondern von der Einsatzstelle Göschwitz nahe Jena. Auch aus Oebisfelde schon vorher bekannte Nummern waren plötzlich wieder da. Der ganze Spuk war dann aber 1986 doch endgültig zu Ende. Bis auf einige Traditionslokomotiven bzw. Museumsloks kam erst 1986 das Ende der Baureihe 41 der DR. Bei der DB war ja schon 1977 auf der letzten Strecke, der Emsbahn, endgültig Schluss.
Kurzbeschreibungstext aus:
W.Meereis (1973), “Neubau- und Reko-Dampflokomotiven bei der DR nach 1945”):
41 1180 mit Güterzug aus Richtung Wittenberge an der Einfahrt von Stendal, um 15:50h am 24.04.1976
41 1074 mit P 8432 (Oebisfelde→Magdeburg) an der gern und viel besuchten Feldwegbrücke nahe Etingen, um 6:03h am 10.05.1978.
Übrigens: Nur so als Anmerkung: 6:00h war in diesem Jahr 1978 wirklich und tatsächlich erst 6:00h MEZ, zum letzten Mal in Deutschland. Ab 1979 kam dann ja die nicht natürliche, sondern vom Menschen gemachte Zeitmanipulation namens „Mitteleuropäische Sommerzeit“, deren Sinn und Nutzen ich wohl niemals verstehen werde. Dann wurde aus 6:00h praktisch 5:00h und am Morgen erst mal alles dunkel! Außer im mittleren Hochsommer vielleicht. Den meisten ist das egal, aber für Fotografen ist das wichtig: Licht-technisch sind alle Fahrpläne um eine (Licht-)Stunde zuvor verschoben. Morgens ist das ein Nachteil, verlängert aber auch den Abend, manchmal auch ein Vorteil. Als Eisenbahn-Fotograf hatte man diese Übergänge seitdem einzuplanen, und zwar zweimal in jedem Jahr in beide Richtungen. Ganz schön abwegig, wodurch unser Hobby so alles beeinflusst wird?
41 1144 vor P 9409 in Magdeburg Hbf am 20.08.1979
41 1144 mit P 9409 Abfahrt in Magdeburg Hbf, 20.08.1979
41 1165 mit D 447 Ausfahrt Rätzlingen nach Zugkreuzung, am 23.08.1982.
41 1148 fährt hier mit dem berühmten D 447, der aus „dem Westen“ kam und daher aus DB-Wagen bestand, in Richtung Magdeburg, fotografiert bei Etingen von der bekannten Brücke, am 14.09.1982 um 11:35h.
Hier ist der oben erwähnte Effekt mit der Zeitumstellung deutlich zu sehen:
Eine unbekannte 41 zieht den P 8432 durch die Börde-Weite Richtung Magdeburg hinter Vahldorf, und zwar um 6:42h am 25.09.1982.
Da noch Sommerzeit herrscht, ist es ja eigentlich erst 5:42h und der Sonnenaufgang noch gar nicht erfolgt. Zum Vergleich siehe 3 Fotos weiter unten... .
41 1025 mit Güterzug nach Magdeburg bei Vahldorf, um 13:30h am 14.09.1982.
41 1025 mit P 6454 nach Oebisfelde hinter Wegenstedt, um 17:40h am 14.09.1982.
Wenige Tage später nach dem Foto weiter oben sah das so aus:
Am 29.09.1982 ist 41 1137 mit dem P 8432 soeben aus Vahldorf in Richtung Magdeburg abgefahren,
praktisch am selben Ort wie 4 Tage zuvor fotografiert.
Am Wochenende dazwischen fand jedoch der „Zeitenwechsel“ von Sommerzeit auf Normalzeit statt. Auf diesem Foto ist es wirklich 6:44h!
Die 41er hatten rund um Oebisfelde regelmäßig eine Reihe von Sandzügen in Richtung Magdeburg zu fahren.
Die waren schwer. Eine Anfahrt von so einem Zug war immer ein akustischer Genuss.
41 1055 mit Sandzug Gag 57791 bei Etingen, um 9:30h am 25.09.1982.
Die Jahrzehnte später durch Rodelblitz in Thüringen wieder nach 2004 weithin bekannte
41 1144 zieht den D 447 nach Magdeburg, fotografiert bei Etingen, dieses Mal unterhalb der viel fotografierten und bekannten Brücke,
um 11:40h am 25.09.1982.
Die Frage war: Was hatte denn nun nicht ausgereicht, um den zweiten, nämlich linken Puffer auch noch mit weißer Farbe
kreisförmig zu verunstalten? War es die Zeit oder war es etwa die ausgegangene weiße Farbe? Jedenfalls fanden wir „Pufferringe-Ablehner“
es damals blöde, dass leider von beidem zumindest genug für den einen Puffer vorhanden war.
dto. ...: 41 1144 donnert gen Magdeburg weiter.
Auch die Strecke Oebisfelde-Stendal hatte einige Fotomotive zu bieten.
41 1185 ist mit einem Nahgüterzug unterwegs nach Oebisfelde, fotografiert am 25.10.1982 hinter Gardelegen um 9:20h.
41 1025 ist hier mit dem Nahgüterzug 67231 von Oebsifelde nach Stendal in die Gegenrichtung unterwegs, vor Gardelegen fotografiert, um 10:00h, am 25.10.1982.
41 1025, ein zweites Foto vom selben Zug, um 10:00h, am 25.10.1982.
Da der Zug planmäßig langen Rangieraufenthalt in Gardelegen hatte, war er mit Auto zu „verfolgen“
(Frevel sowas - macht würde man als Soundfreak heutzutage selbstverständlich nicht mehr machen..;-)
41 1025 vor dem morgendlichen Nahgüterzug N(g) 67231 Richtung Stendal, in Gardelegen um ca. 10:20h am 25.10.1982
Noch mal 41 1025 vor dem morgendlichen Nahgüterzug Richtung Stendal, in Gardelegen um ca.10:20h am 25.10.1982.
Ein letztes Foto von dem Ng 62731, geführt von
41 1025 an diesem Tag: westlich von Vinzelberg, um 12:23h am 25.10.1982.
41 1148 Lz nach Oebisfelde hinter Gardelegen am 06.11.1982.
Noch mal ein "Nachschussfoto":
41 1148 Lz nach Oebisfelde hinter Gardelegen am 06.11.1982.
So, nun hatte es doch noch irgendwann (leider) mit der weißen Farbe für beide Puffer gereicht:
41 1144 mit dem P 6451 Salzwedel→Oebisfelde südlich von Klötze, um 14:10h am 06.11.1982.
41 1144 mit P 6451 Abfahrt in Kunrau, um 14:25h am 06.11.1982.
41 1079 mit Güterzug Ng 62731 nach Magdeburg hinter Miesterhorst, um 9:05h am 02.12.1982.
41 1079 mit Güterzug N(g) 62731 ist soeben aus Mieste ausgefahren, um 9:26h am 02.12.1982.
Das war auch akustisch ganz ordentlicher Genuss:
41 1185 + 41 1074 schleppen gemeinsam einen langen Kesselwagenzug in Richtung Westen, fotografiert hinter Gardelegen, um 10:47h am 02.12.1982.
Ein toller Anblick und auch nicht - wie später bei "Plandampf" - künstlich gestellt.
41 1185 + 41 1074 vor langem Kesselwagenzug in Richtung Westen, hinter Gardelegen, um 10:47h am 02.12.1982.
Auch diese Anfahrt konnte sich sehen und hören lassen:
41 1144 mit Nahgüterzug 62734 hinter Ausfahrt von Gardelegen am 02.12.1982 um 11:00h.
41 1144 mit Nahgüterzug 62734 bei Lenz, um 12:06h am 02.12.1982.
Wo oder was - zum Teufel - ist „Lenz“? Antwort: Das ist ein ganz kleines Dorf an der (alten) Strecke von Oebisfelde über Gardelegen
nach Stendal an der alten Fernstraße (B/F)188, und zwar zwischen Mieste und Miesterhorst, hat und hatte aber keinen eigenen Bahnhof. Alles klar?
41 1025 mit Silowagen-Ganzzug Richtung Stendal, fotografiert um 12:56h am 02.12.1982 ebenfalls bei Lenz.
Diese Ganzzüge fanden und finden wir immer soo schön fotogen, deshalb dieser „Nachschuss“ noch mal.
An der Ausfahrt von Miesterhorst, wenige Meter vom ehemaligen “Grenzgebiet” entfernt,
stand dieses schmucke Stellwerk.
41 1289 mit Nahgüterzug 62731 fährt aus Miesterhorst aus, um 8:54h am 02.12.1983.
41 1074 zog am 23.02.1983 den Dg 53760, den ich wieder bei Lenz erwischen konnte, um 9:25h.
41 1074 ... der „Nachschuss“... .
Am 23.02.1983 um 10:06h ließ sich die elegante Kulisse der 41 1055 mit dem 62734 hier vor Gardelegen so fotografieren.
Hier noch einmal der Güterzug 62734, von 41 1055 bespannt am 23.02.1983, aufgenommen westlich von Gardelegen.
Der „62734“ war damals ein viel fotografierter Zug. Der fuhr aber eine ziemlich lange Strecke
entlang an militärischen Sperrgebieten, zunächst an Übungsgeländen der Russen (bzw. richtig: der Sowjetischen Armee) westlich von Stendal,
dann ziemlich nah am riesigen Übungsgebiet auch der NVA, der Letzlinger Heide und dann auch noch hinter Miesterhorst direkt ins Grenzgebiet vor Oebisfelde,
was aufgrund der Lage am Grenzübergang besonders gut noch von der VP „beäugt“ wurde.
Und auch die Stasi (in der zuständigen Abteilung in Schwerin) registrierte und protokollierte hier fast jeden Aufenthalt der Fans!
Betretungsverbote an Militärgelände wurden von uns aber akribisch beachtet und nicht übertreten. Jedenfalls von dem Hamburger Fan-Kreis und deren
Sächsischer bzw. Thüringer Freunde. Kein „Vergehen“ nachweisbar! Beobachtungen völlig sinnlos.
Die Beobachtung geschah wohl ziemlich verdeckt, man konnte eigentlich so gut wie nie die Beobachter sehen und wurde auch nicht direkt von denen angesprochen.
Im Gegensatz zu Mecklenburg, wo so mancher Dorfsherrif (VP-ABV) sich die persönliche Nachfrage, was man dort nun so abgelegen in der Landschaft wolle(?), nicht verkneifen konnte.
Zugegeben, wir fokussierten auch unsere Aufmerksamkeit auf die Züge und hatten für diesen Quatsch auch keine Zeit. Also IMs, fast gute Arbeit geleistet im Bezirk Magdeburg!,
aber eben nur „fast“. Denn in der persönlichen Akte, die man natürlich unbedingt mal (im Nachwende- „Amt in Berlin“) lesen sollte,
konnte ich dann auch so einige Fehler erkennen:
Die meisten Datums- und Ortsangaben stimmten zwar fast penibel genau, aber es kam zu haarsträubenden Personen-Verwechslungen... .
Wieder mal ein unglaublicher Aufwand für diesen ebenso totalen Schwachsinn. Das war wohl absurder, reiner Selbstzweck oder Arbeitsbeschaffung für sonst unnütze Idioten?.
Was hats gebracht? Nix! Nur manchmal sogar Unrecht für Betroffene.
Diese Strecke ist von mir leider etwas vernachlässigt worden, ist sie doch auch ganz hübsch anzusehen,
verläuft durch beinahe "unberührte" alte Gegend, herrlich urtümliche Altmark-Optik, ständig am Rande des Grenzgebiets entlang. Aber man konnte ja nicht immer alles machen und dann
auch noch gleichzeitig, irgendwann ist auch jeder Zeitvorrat zu Ende:
41 1055 zieht oder besser „führt“ den Nahgüterzug von Salzwedel nach Oebisfelde,
denn diese Strecke ist ziemlich platt und die Züge rollen ganz leicht, fotografiert bei Sienau (das ist etwas südlich von Salzwedel, im Hintergrund zu erkennen),
um 16:31h am 23.02.1983.
Die später in den 1990iger auch gut bekannte 41 1231 hat am 29.03.1983 den Dg 53760 am Haken, der bei Miesterhorst fotografiert wurde.
41 1148 fährt hier mit dem Ng 62730 aus Solpke aus, um 9:47h am 29.03.1983.
41 1231, die etwa ab 8 Jahre später noch mal ganz toll zu erleben war, fährt hier noch im Oebisfelder Plandienst als Lz Richtung damalige Heimat, nämlich Oebisfelde, fotografiert hinter Mieste, wo wohl? Na, bei Lenz natürlich, um 15:22h am 29.03.1983.
Als Abschluss von den Oebisfelder Loks noch einmal der Bahnhof Vahldorf in der Magdeburger Börde
mit dem berühmten, unüblich niedrigen Signal (wegen der Sicht-Einschränkung unter der Straßenbrücke, auf der wir stehen):
41 1185 rollt gerade mit dem P 6454 in Vahldorf zwischen Magdeburg und Haldensleben an den Bahnsteig heran, am 29.03.1983.
Die 1185 war sogar noch viele Jahre später - und dann bis 1999 - offizielle Museumslok der DB AG, während die anderen ehemaligen Reichsbahn-41 (144, 150, 231)
eigentlich nur unter privater (Vereins-) Regie auch auf DB AG-Gleisen wieder fuhren.
41 1185 mit P 6454 Abfahrt aus dem Hp Vahldorf, um 17:00h am 29.03.1983.
Diese Foto paßt nicht genau hier hinein, aber es ist eines der ganz wenigen, die man von den Einsätzen der kurzzeitig
vom eigentlich recht nahe gelegenen Güsten aus in der Zeit der „1980iger Renaissance“ der DR-41 hat:
41 1103 befördert hier den P 3326 Richtung Salzelmen, fotografiert bei Freckleben, um 15:15h am 25.08.1983.
Güsten war schon immer - neben Bautzen und Zittau in Sachsen - eines der Betriebswerke,
die das unnötige Herumwirbeln mit dem weißen Farbpinsel zwar nicht auf die Spitze trieben (das machte dann ja mal Stralsund...), dafür aber regelmäßig als Standard
massenhaft betrieb, und zwar zuerst mit den 03 und dann ganz zum Schluss mit den 41 und 01!. Im Gegensatz zu Stralsund... sahen dabei jedoch die Loks hier nicht besonders
gepflegt aus.