Britische Dampflok-Baureihen ("classes")
Auch wenn es nicht ganz korrekt ist, die „classes“ der unterschiedlichen Bahngesellschaften in Großbritannien über mehrere Epochen mit den
Baureihen in Deutschland zu analogisieren, will ich das hiermit trotzdem tun, obwohl es eigentlich nicht vergleichbar ist. Warum trotzdem?
Weil ich manchmal von einigen (deutschen) Fans gehört habe, die vielen Soundaufnahmen der beiden vorausgegangenen web-Seiten sind nicht so einfach zuzuordnen,
man kennt vielleicht hierzulande die dortigen Baureihen gar nicht. Daher diese kleine „Behelfsmaßnahme“: Es sind im wesentlichen (Text-) Kopien aus einem schon
lange Zeit nicht mehr beschaffbaren Standard-Taschenbuch, vergleichbar etwa mit den Ende der 1960iger Jahre erschienenden von H.Obermayer des Franckh-Verlages
(für Deutsche Lokomotiven):
'THE OBERSERVERS BOOK OF Railway Locomotives of Britain', edited by H.C.Casserly, Verlag: Frederick Warne&Co.Ltd., London, 1955-1964.
Hierzu aber noch vorher 5 Anmerkungen:
1. Alle Texte sind im originalen Skript übernommen, das heißt auf English... .
2. Da es sich um einfache s/w-scans mit geringer Auflösung aber trotzdem originale Zitate eines schon über 40 Jahre nicht mehr gedruckten Buches handelt,
ist auch keine offizielle copyright-Freigabe erfolgt. Aber trotzdem: Wer es noch irgendwo her bekommen kann, sollte es tun, ist die beste Übersicht zu den letzten
Dampflok-classes der BR, die ich kenne.
Somit handelt es sich nun hier nicht um “räuberische Kopien”, sondern um Werbung für das Büchlein!
3. Natürlich sind nur wenige Auszüge hier abgebildet und zwar nur von den Lokomotiven-Baureihen, von denen auch Sound auf den vorausgegangenen Seiten vorliegt.
4. Bei einigen wenigen Loks musste auch mal auf die originalen Texte der jetzigen Eigentümer (Museumsbahnen) zurückgegriffen werden. Diese Bahnen haben
eigene kleine Übersichten zu ihren Lokomotiven auf ihre jeweilige Homepage gesetzt. Das war nötig, wenn zum Zeitpunkt der letzten Überarbeitung des oben genannten Taschenbuchs
(also vor 1964) schon solche alten Loks gar nicht mehr bei den BR vorhanden waren. In diesen Fällen habe ich den Text original (natürlich auch in English) übernommen und den link
dahinter gesetzt. Wie üblich “verantwortet” dampfsound.de nur die Richtigkeit des übernommenen Zitats aber nicht irgendwelche Inhalte auf dem zitierten link!
5. Der o.g. „Observer“ entstand schon erstmalig in 1955, die verwendete Ausgabe ist aber aus dem Jahr 1964. Somit sind zwar die Angaben zum Einsatz der Lokomotiven -
selbstverständlich - nur historisch anzusehen (na klar! schließlich war das Dampfende in England schon 10 Jahre früher als in West- und 20 Jahre früher
als in Ostdeutschland), sie sind aber sehr interessant. Man kann davon auch ersehen, wo, also in welcher „Region“, die Loks damals im täglichen Einsatz
waren, und - noch viel wichtiger - die bei der BR vorgesehenen Nummernreihen, die mit den „classes“ überhaupt gar nichts zu tun hatten.
Ganz anders als in Deutschland.. Die Beschreibungen sind dagegen bis auf die sehr knappen technischen Datentabellen (in völlig abwegigen, veralteten Maßeinheiten)
im Text nur für den Foto-spotter gemacht, rein optisch. Mag zwar auf den ersten Blick etwas Kopfschütteln verursachen, aber damals waren das eben wichtige
Anhaltspunkte für die Hobbyfotografen, die classes optisch zu identifizieren.
Das Logo der damaligen British Railways, was ja nun seit 1948 eine staatliche Bahngesellschaft war. Die Aufteilung und Einsatzgebiete der Lokomotiven der "big four" (der vier großen privaten Gesellschaften zuvor) hatte die BR mit kleinen Veränderungen in „Regionen“ fast übernommen. Einige zuvor lokal eingesetzte classes einzelner Gesellschaften wurden jedoch über das ganze Netz neu verteilt, so z.B. fast alle Pacifics, zahlreiche Güterzugbaureihen und natürlich die weltweit bekannteste englische Baureihe, die "Black Fives" der ex LMS.
Zunächst hier noch einmal der link zu den „Guru-Seiten“ für die Beschreibung und Numerierungen der Dampflokomotiven in Großbritannien: Mal anschauen, einlesen, durchlesen, nach bestimmten Loknummern suchen oder so und etwas verstehen... und schon ist man möglicherweise..;-) schlauer: "Classes British Locomotives"
Und weil hier auch immer die Baureihenbezeichnung mit angegeben ist, nun noch mal der link zur Datenbank aller britischer Museumslokomototiven: heritage-railways.com/locosdb/locos.php
In der nachfolgenden Auflistung ist den Beschreibungen jeweils in roter Schrift hinzugefügt, welche Lok(s) der jeweiligen class akustisch aufgenommen wurde (auf vorangegangenen Seiten).
The Lambton Colliery was a privately owned colliery, in County Durham, England. In the early 1900s,
the company had a need for larger and more powerful locomotives than their existing 0-6-0 tender locomotives from the 1850s.
In 1904, they approached Kitson and Company in Leeds, West Yorkshire, and they bought their first 0-6-2 tank locomotive,
which was No.29. 0-6-2 tank locomotives were previously introduced and proven their worth in hauling coal loads.
With a tractive force of 23,500 pounds, as well as a boiler pressure of 165 pounds per square inch, the LCR decided
to purchase two identical locomotives to No.29 for their roster in 1907, Nos 30 and 31. In 1909, two more 0-6-2s were bought by the LCR, Nos.5 and 10,
but this time, by Robert Stephenson and Company with a slightly different design. Two more 0-6-2s followed for the railway in 1920 and 1934, Nos.42 and 57. Some Ex Taff Vale Great Western Railway 0-6-2s would also soon follow.
No.29 and its classmates were used for shunting and pulling wagon loads of coal on LCR's rail lines
In the late 1950s, (Under the ownership of the National Coal Board (NCB)) the Durham Coal field was being wound down,
and a further spate of closures occurred in 1967 with Lambton Staithes being closed in January and the line to Pallion closing in August of the same year.
Die USATC Baureihe "S 160"
Beschreibung für die Lok 6046 auf der WSR aufgenommen.
Diese speziell für den Einsatz in Europa entwickelte, amerikanische „(Nach-) Kriegslokomotive“ ist ja eigentlich zwar gar keine
britische Lokomotivenklasse, aber bevor alle Loks dieser Bauart so nach und nach von 1942 bis 1945 auf den europäischen Kontinent per Schiffe gebracht wurden,
kamen hunderte davon bei den "Big Four" (GWR, LMS, Southern und LNER) noch in den regulären Einsatz auf vielen Strecken in England.
Daher hatten mehrere Museumsbahnen Jahrzehnte später einige Loks davon aus Polen, Ungarn usw. aus dem Museumsbestand (oder „Schrott“) wieder
nach U.K. geholt, um sie in Erinnerung daran auch wieder betriebsfähig zu machen und einzusetzen - im damaligen, alten Outfit und Nummern des "United States Transportation Corp"
sowie in schwarzer Lackierung - genauso wie eben in den 1940igern in England.
Zunächst erst mal einige Zitate im wesentlichen aus "wikipedia":
Die USATC Klasse S 160 waren Kriegslokomotiven des United States Army Transportation Corps USATC. Diese Lokomotiven mussten weltweit einsetzbar sein und hatten daher
englisches Lichtraumprofil, das für Vollspurbahnen eines der kleinsten ist. Insgesamt wurden 2120 Stück von Baldwin, ALCO und LIMA gefertigt, womit diese Klasse zu den meistgebauten
Lokomotiven der Welt gehört. Die meisten Maschinen waren kohlegefeuert, einige der zuletzt gebauten ölgefeuert.
Die S 160 in Großbritannien:
Die ersten Maschinen kamen ab dem 27.November 1942 nach Großbritannien. Sie wurden leihweise bei den vier großen Eisenbahngesellschaften eingesetzt (174 bei der GWR, 168 bei der LNER,
50 bei der LMS und sechs bei der SR). Vier Stück fanden beim englischen Militär Verwendung.
Die S 160 in Kontinentaleuropa:
Nach der Invasion der Alliierten am 6.Juni 1944 begannen die Lieferungen der USATC S 160 nach Kontinentaleuropa. Die ersten Maschinen kamen von England, wo sie schon für diesen Zweck
vorrätig gehalten worden waren. Die erste Überstellung umfasste 14 Stück, die im Juni 1944 nach Cherbourg kamen.
Da alle Lokomotiven zur Zeit des U-Boot-Krieges per Schiff über den Atlantik transportiert wurden, gingen einige verloren. Bekannt sind 18 Stück, die mit ihren Transportschiffen versenkt wurden.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden Lokomotiven der USATC S160-Klasse in vielen Ländern eingesetzt:
ÖBB: 956.01–16, 117–130, ČSD: 456.101–180, MÁV 411.001–483, FS: 736.001–248, SŽD: ША 1–200, JDŽ 37.001–065, OSE Θγ 521–537, 551–560, 571–595, TCDD: 45 171–220, PKP: Tr201-1-–Tr201-75,
Tr203-1–-Tr203-500.
Ausführlichere Beschreibung, insbesondere auch zur technischen Entwicklung dieser speziellen Lokbaureihe gibt es auf der (englischen) Seite:
"https://www.lner.info/locos/O/s160.php" oder der originalen (englisch-sprachigen) wikipedia-Seite: "https://en.wikipedia.org/wiki/United_States_Army_Transportation_Corps_class_S160"