Baureihe 89.3 (der ehem. württ. T3)
Fotos und Soundaufnahmen der Baureihe 89.3 (ehemalige württembergische T3)
Seite 1: Fotos
Die (leider bisher nur erst mal ganz wenigen) Tonaufnahmen der württembergischen T3 sind auf der 2.Seite zu hören. Und zwar von Lok 89 363 alias 930 als Museumslok zunächst im Besitz der GES, später nun bei der SAB.
Die einzige Lokomotive dieser Bauart, die noch oder besser wieder im neuen Jahrtausend betriebsfähig zu erleben ist, war zunächst Jahrzehnte lang ein Prestige-Objekt der GES (Gesellschaft für Eisenbahngeschichte, Stuttgart), eine echte alte Württembergerin. Seit Ende 2019 ist die Lok nun Eigentum der SAB (Schwäbische Alb Bahn) und weiterhin am Standort Münsingen beheimatet, wo sie sowieso schon einige Jahre lang eingesetzt und gepflegt wurde. Etwas weiter unten die Geschichte genau dieser Lokomotive.
Aber wie auf den dampfsound.de-Seiten üblich ist hier zu Beginn erst mal Platz für dieses:
Kurzbeschreibung aus:
H.Obermayer, Taschenbuch Deutsche Dampflokomotiven.
Bekanntlich entstand diese Franckh-Buchreihe ja 1968, deshalb sind auch einige Angaben zum Einsatz der Lokomotiven natürlich schon ewig lange
nicht mehr aktuell und nur historische Informationen.
Hier nun die kurze Beschreibung der Geschichte der Lok 930, die bis etwa 1930 noch bei der Reichsbahn unter der Betriebsnummer 89 363 fuhr (Zitate von der Alb-Bahn Webseite).
„Ein eisenbahnhistorisches Kleinod ist die einzige betriebsfähige Streckenlokomotive der ehemaligen Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahn
(K.W.St.E.):
Die kleine Dampflok wurde 1905 bei der Maschinenbaugesellschaft Heilbronn für die Staatsbahn gebaut und war für den leichten Streckendienst auf Nebenbahnen und
das Rangiergeschäft auf großen Bahnhöfen im Königreich konstruiert. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde sie an das Gaswerk der Stadt Stuttgart in Gaisburg verkauft
und überlebte dort bis Mitte der 70er Jahre. Dann wurde es still um die fleißige Württembergerin. Im Freien stand sie fortan über 20 Jahre, bis die Gesellschaft
zur Erhaltung von Schienenfahrzeugen e.V. in Stuttgart (GES) beschloss, die Lok betriebsfähig aufzuarbeiten.
Mit dem Tod des damaligen Projektleiters geriet das Vorhaben Mitte der 1990iger Jahre ins Stocken und gelang erst fast weitere 20 Jahre später in mühevoller Kleinarbeit.
Denkmalamt und Denkmalstiftung unterstützten die GES bei der Finanzierung, viele private Spenden ermöglichten den Fortgang der Arbeiten.
Im Sommer 2013 war es so weit:
Die T3 konnte in ihrem 108.Jahr wieder ihre ersten Meter unter Dampf zurücklegen. Mit Beginn ihres „Zweiten Lebens“ als Museumslokomotive wird die unter Denkmalschutz
stehende Lok auf der ebenfalls denkmalgeschützten Schwäbischen Alb-Bahn in einem historisch überaus passenden Umfeld zu erleben sein. Denn auch die Alb-Bahn wurde von der K.W.St.E.
erbaut und bietet bis heute typisch württembergisches Eisenbahnflair. In Zusammenarbeit mit der SAB hatte die GES ein Einsatzkonzept für mehrere Jahre erarbeitet,
das neben Einsätzen im Großraum Stuttgart die Unterbringung der Lok im schützenden Lokschuppen in Münsingen vorsah.
Im Januar 2020 ging die Lok feierlich in das Eigentum der SAB über.“
930 im Bahnhof Nürtingen wartet auf Sonderzug, um 11:35h am 17.08.2014.
Diesen Sonderzug aus Richtung Stuttgart sollte sie dann von Nürtingen über die „Heimatstrecke“ des damaligen Wiederaufbau-Projektleiters,
nämlich die Tälesbahn nach Neuffen hoch ziehen. Aber wie man schon hier sehen kann, steht sie mit Rauchkammer noch Norden, das heißt „verkehrt“ herum für
die sich anschließende Bergfahrt. Das wurde dann auch leider der totale Reinfall für uns Soundfreaks: Ohne die schiebende Kleindiesellok hätte sie trotz kurzem Zug die
ansteigende Strecke hinter Linsenhofen nach Neuffen wohl kaum geschafft. Es war wohl nicht möglich, die Lok in einen technischen Zustand zu bringen, der
ihr erlaubt, eigentlich früher mal zugedachte Lasten auch wirklich zuverlässig heute wieder zu ziehen, schon gar nicht rückwärts.
noch mal aus einer etwas anderen Blickrichtung:
930 im Bahnhof Nürtingen, um 11:35h am 17.08.2014.
930 setzt um im Bahnhof Nürtingen in Richtung Bahnsteig, um 11:40h am 17.08.2014.
930 Tv vor Sonderzug beim (sehr langen!) Halt in Linsenhofen, um ca.12:35h am 17.08.2014.
Danach musste vermutlich die Diesel-Schublok die größte Last schieben und der Zug erhielt eine so starke Verspätung, dass er gar
nicht mehr - wie geplant - mehrfach zwischen Neuffen und Nürtingen pendelte, sondern nur noch nachmittags einmalig zurück gefahren wurde.
Bis hier kam man schon gerade so im Schneckentempo und mit letzter Dampf-Kraft an. Nun war Schluss, erst mal Dampfkochen angesagt.
Den letzten und steilsten Abschnitt der Tälesbahn oberhalb von Linsenhofen wurde sie dann (Dampf-) geräuschlos hochbefördert.
Trotz von mir lang erwarteter und großer Hoffnung auf eine Bergfahrt der Lok wurde das ein akustischer Reinfall.
Seitdem ist wohl endgültig klar, dass man nie eine schöne, laute, brillante Sound-Szene von dieser T3 aufnehmen kann?
Denn es ist an jedem Zug mindestens hinten noch eine Lok als Schub mit dran -
in der Regel auf Strecken mit etwas Steigung eine Diesellok - egal, wie kurz oder lang der Zug ist. Nur auf ganz flacher Strecke mit kurzem Zug und wenigen bis gar keinen
erforderlichen Anfahrt(?) wagt(e) die SAB, die Lokomotive allein losfahren zu lassen - schade...:-(.
Auch das Qualmen und Neuaufbau des Feuers nützte (uns) nichts, anschließend war
nur lästiges lautes Zischen der T3 und Dieselgeräusch aufzunehmen.
930 Tv vor Sonderzug beim Halt in Linsenhofen kurz vor der Abfahrt, um 13:04h am 17.08.2014.
Trotz der dramatischen Optik war das einzige, kam nichts aufnehmbares heraus
930 Tv vor Sonderzug Abfahrt in Linsenhofen, um 13:04h am 17.08.2014.
930 vor Sonderzug von Böblingen nach Dettenhausen am Waldrand nahe den Sportplätzen
hinter Böblingen-Zimmerschlag, um 10:13h am 17.07.2016.
(synchroner Sound: cd281‑05).
Und natürlich brummt hinten am kurzen Zug leider eine kräftig schiebende Diesellok der ehem. Baureihe V60.
Erstaunlicherweise versucht man trotzdem, die T3 mal ordentlich laut fahren zu lassen, was zwar teilweise gelang,
aber nur viel zu schnell fahrend - wieder schade... .
Die roten Spitzenlichter verraten es schon: Hier zieht die T3 nicht den Zug, sondern wird selbst am Ende mitgezogen
(von der Zuglok V60 Nr. 364 514):
930 hinten am Pendel-Sonderzug von Dettenhausen nach Böblingen, fotografiert am Bahnübergang des Feldwegs Haspelweg bei der Osterhalde,
ein großer Wiesenhang, der westlich von Dettenhausen liegt, und zwar um 11:25h am 17.07.2016.
In den Wintermonaten führte die Alb-Bahn von Münsingen aus mehre Jahre in Folge die berühmten „Gourmet-Fahrten“
nachmittags bis in den späten Abend durch. Dafür wurde regelmäßig die T3 als Zuglok benutzt, und zwar - man staune! - ganz allein ohne Diesel-Hilfslok.
Die Fahrten verliefen aber auch in Richtung Engstingen oben auf der ALB, Richtung HzL-Strecken und dort oben... gibt es auch keine bemerkenswerten Steigungen.
Also insgesamt eine akustisch überhaupt uninteressante Veranstaltung.
Da aber am selben Tag die UEG-G12 58 312 eine Fahrt hier vorbei über die HzL-Strecken, dann über Münsingen herunter Richtung Schelklingen machen sollte,
bin ich zum Fotografieren auch mal wieder nach Münsingen gefahren.
930 wird bereit gemacht für den „Gourmet“-Sonderzugeinsatz vor der Fahrzeughalle in Münsingen, um 14:03h am 10.12.2016
930 vor der Fahrzeughalle in Münsingen, um 14:05h am 10.12.2016
930 vor ihrem Bi-Wagen-Sonderzug, dem „Gourmet-Zug“ der Alb-Bahn im Bahnhof Münsingen am Bahnsteig, um 14:08h am 10.12.2016
Und in diesem schönen Spätnachmittags-Sonnenlicht im Dezember fuhr er dann aus Münsingen heraus in Richtung Gomadingen,
fotografiert an der einzigen Stelle entlang der Bahn, wo das Sonnenlicht noch den Zug und die Lok anstrahlen konnte, leider... etwas „motivarmer“ Ort,
trotzdem ganz nett anzuschauen, oder?.
930 mit Gourmet-Sonderzug Richtung Gomadingen westlich Münsingen neben der B465 und dem Industriegebiet, um 16:49h am 10.12.2016
Bevor am Dreikönigstag, dem 6.Januar 2017, die Eisenbahnfreunde Zollernbahn auf ihrer traditionellen Alb-Rundfahrt über Münsingen dann
mit der Alb-Bahn einen kombinierten Sonderzug fahren sollten, der erst am Nachmittag in Schelklingen zusammengeführt wurde, machte die Alb-Bahn selbst eine kurze Fahrt
am Morgen dieses extrem kalten Tages (habe hier oben echt -26 Grad Celsius kurz vor Sonnenaufgang vom Thermometer abgelesen!) in die Gegenrichtung nach Engstingen.
Dieser Zug wurde von der von den UEF zur Verfügung gestellten G12, der 58 311 gezogen und von der T3 Nr.930 „geschoben“.
Besser: Die hing hinten dran, denn erstens war der Zug nur kurz und zweitens gibt es dort oben auf der Alb-Hochebene-Bahn ja kaum merkbare Steigungen und drittens bringt
die ja wohl keine Schubleistung hervor (oder?). Bei der Rückfahrt nach Münsingen war dann die württ. T3 natürlich Zuglok, allerdings rückwärts:
930 Tv mit Alb-Bahn-Sonderzug auf der Rückfahrt von Engstingen Richtung Münsingen, kurz hinterm Industriegebiet östlich vom Bahnhof Engstingen, am Zugschluss
ist hier die 58 311 Tv als Schublok (nicht sichtbar) tätig, um 10:36h am 06.01.2017.
Im Hintergrund weiter entfernt auf der Alb ist der Tafelberg zu sehen.
Wenige hundert Meter weiter noch mal fotografiert, hier nun vor der Kulisse des Bochsberges
930 Tv mit Alb-Bahn-Sonderzug Engstingen→Münsingen, kurz hinter Engstingen, um 10:36h am 06.01.2017.
Dieser Zug der SAB fuhr später dann weiter das Schandental und hinab, um unten in Schelklingen auf den Zug der EFZ zu treffen,
mit dem es gemeinsam wieder hoch nach Münsingen gehen sollte. Jetzt wurde sogar noch eine dritte Lokomotive an den Zug: die kleine Lok 20 (ehemals Kraichgautalbahn,
später dann im Besitz des Achertaler Eisenbahnvereins), so dass der kleine Sonderzug mit 3 Lokomotiven abwärts befördert wurde.
Lok 20 Tv + 930 Tv mit Alb-Bahn-Sonderzug Richtung Schelklingen, Schub: 58 311 Tv (,die hier nicht zu sehen ist)
südlich von Münsingen, um 11:56h am 06.01.2017.
Von Schelklingen wieder hoch kam der kombinierte SAB+EFZ-Sonderzug dann sogar mit vier Lokomotiven angefahren
Am Zugschluss schob die 52 7596 nun rückwärts fahrend, da die Eisenbahnfreunde Zollernbahn ja aus Richtung Sigmaringen mit ihrer Lok in Schelklingen vorwärts fahrend
eintrafen. Akustisch natürlich gar nichts zu machen, optisch aber eben spektakulär anzusehen:
930 + Lok 20 + 58 311 vor dem kombinierten SAB+EFZ-Sonderzug Richtung Münsingen, im oberen Schandental südlich von Mehrstetten,
um 14:06h am 06.01.2017.
Am Ostermontag im April 2019 kam die T3 wieder zum planmäßigen Einsatz vor den „Osterhäslezügen“
(werden hier tatsächlich so benannt...) der Schwäbischen Alb Bahn (SAB) von Münsingen nach Trochtelfingen mit mehreren Pendelfahrten zwischen Engstingen und
Trochtelfingen. Leider ließ man sie jedoch wieder nicht allein los, Lok 20 macht alle Fahrten immer mit, entweder als Schublok oder bei den Rückfahrten eben in Doppeltration
- schade. Ohne die zweite Lok hätte sie möglichweise auch mal akustisch eine aufnehmbare Anfahrt vorgezeigt. Vermutlich war auch dieser Zug auf der sonst fast flachen Bahn
schon wieder zuviel?
930 vor dem SAB-Oster-Sonderzug beim Vorziehen aus den südlichen Bahnhofsgleisen in Richtung Bahnsteig in Münsingen, um 9:20h am 22.04.2019.
Am anderen Zugende sind noch Lok 20 und zu allem Überfluss dahinter die Kleindiesellok Köf 11003 angekuppelt und schieben später auch nach.
Wenigstens in Engstingen wurde später dann zur Weiterfahrt nach Trochtelfingen die Diesellok noch abgekuppelt.
930 vor dem SAB-Oster-Sonderzug am Bahnsteig in Münsingen, um 9:26h am 22.04.2019